Konzert 4 (2021|22)

Uhr
Montforthaus Feldkirch
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Montforthaus Feldkirch

Programm

Felix Mendelssohn Bartholdy

Die Hebriden op. 26 – Ouvertüre

Antonín Dvořák

Violinkonzert a-Moll op. 53

Antonín Dvořák

Legenden für Orchester op. 59

Emilie Mayer

Symphonie Nr. 1 c-Moll

Künstler

Leo McFall
Dirigent
Eldbjørg Hemsing
Violine

Die für 15. und 16. Jänner geplanten Konzerte können leider nicht wie geplant stattfinden, da die Vorarlberger Landesregierung entgegen aller Absprachen weiterhin an einer 500-Personen-Obergrenze bei Veranstaltungen festhält.

Wir sind aber in der glücklichen Lage, Ihnen schon neue Termine für das Konzert 4 mitteilen zu können! Ihre Karten behalten ihre Gültigkeit.

 


 

1829 besuchte Felix Mendelssohn Bartholdy die Hebriden, eine schottische Inselgruppe. Die Eindrücke der speziellen Landschaft, verstärkt durch die Lektüre schottischer Epen, inspirierten ihn zur Ouvertüre Die Hebriden (solche außermusikalischen Sujets sind übrigens typisch für die romantische Konzertouvertüre, als deren Schöpfer Mendelssohn gilt).

1879 entstand Antonín Dvořáks einziges Violinkonzert auf Anfrage des Berliner Verlegers Fritz Simrock. Das fertige Werk schickte Dvořák dem renommierten Geiger Joseph Joachim zur Ansicht – dieser hatte 1879 auch das einzige Violinkonzert seines Förderers Johannes Brahms uraufgeführt. Der Revisionsprozess zog sich hin; immer wieder machte sich der Geiger rar, zögerte – und verlangte dann viele Änderungen. Schließlich erstellte Dvořák eine fast völlig neue Fassung, trotzdem spielte Joachim das Werk nie öffentlich. Es waren wohl nach wie vor spiel- und kompositionstechnische Aspekte, die ihn nicht überzeugten. Solist der erfolgreichen Uraufführung 1883 in Prag war der tschechische Geiger František Ondříček.

Während Dvořák noch auf die Antwort Joachims wartete, blieb er kompositorisch nicht untätig. 1880 beendete er seine 6. Symphonie und schrieb im Oktober an Simrock: »Nächstens werde ich mich mit vierhändigen Klavierstücken unter dem Titel Legenden beschäftigen.« Nach dem Sensationserfolg der Slawischen Tänze – ebenfalls vierhändige Klavierstücke –, war Simrock wohl sehr erfreut über diese Nachricht. Im März 1881 vollendete Dvořák seine 10 Legenden. Gegen Ende des Jahres erstellte er – wie schon für die Slawischen Tänze – eine Orchesterfassung.

Emilie Mayer zählt zu den bedeutendsten deutschen Komponistinnen des 19. Jahrhunderts. Das wurde nicht immer so gesehen: Bald nach ihrem Tod 1883 geriet sie in Vergessenheit; in den 1970er Jahren begann mit der aufkommenden Frauenforschung ihre Wiederentdeckung. Mayer war Schülerin von Carl Loewe in Stettin, später von Adolph Bernhard Marx und Wilhelm Wieprecht in Berlin. Trotz ihres Erfolgs zu Lebzeiten betrachtete man ihr kompositorisches Können, vor allem in den als »männlich« definierten Gattungen Symphonie und Streichquartett, häufig als etwas, das es eigentlich gar nicht geben sollte – es passte nicht zur stereotypen Geschlechterrolle »Frau«. Ihre 1. Symphonie entstand in Stettin und wurde dort 1847 aufgeführt.

SOV-podcast

Podcast zum Konzert 4

Harald Gfader
Konzert 4