Konzert 5

Uhr
Montforthaus Feldkirch
Uhr
Festspielhaus Bregenz

Programm

Ludwig van Beethoven

Ouvertüre »Coriolan« für Orchester op. 62

Joseph Haydn

Symphonie Nr. 95 c-Moll Hob. I:95

Leonard Bernstein

Serenade nach Platons »Gastmahl« für Solo-Violine, Streicher, Harfe und Schlagwerk

Künstler

Kolja Blacher
Dirigent und Violine

Seine Ouvertüre zu Coriolan komponierte Ludwig van Beethoven 1807 über das gleichnamige Trauerspiel des Wiener Dichters Heinrich Joseph von Collin. Mit musikalischen Mitteln zeichnet Beethoven das rachsüchtige Gemüt und den inneren Konflikt des römischen Patriziers Coriolan sowie dessen dramatisches Schicksal ausdrucksstark nach – und erzählt so die gesamte Geschichte des Trauerspiels in diesem kurzen, einsätzigen Orchesterstück. Somit ist diese Ouvertüre wohl kaum als bloßes Vorspiel zum Drama zu verstehen, sondern vielmehr als autonome Tondichtung, die schon in Richtung der Programmmusiken und symphonischen Dichtungen des 19. Jahrhunderts weist.

Angeregt durch einen Vorschlag des Geigers und Impresarios Johann Peter Salomon entschloss sich Joseph Haydn Ende 1790 zu einer Konzert­reise nach London. Leicht gesagt, denn diese Reise führte ihn durch ein unruhiges und revolutionäres Europa – man kann sich vorstellen, wie beschwerlich die Reisezeit war, die 16 Tage dauerte. In England begann nun ein neuer Lebensabschnitt, der ihm nach beschaulichen Jahren am Esterházy-Hof bisher nicht gekannten öffentlichen Erfolg bescherte. Haydn nahm nicht nur aktiv am Londoner Musikleben teil, sondern lernte auch als Zuhörer viele Werke kennen – besonderen Eindruck machten Händels Oratorien Israel in Ägypten und Der Messias auf ihn. 1791 entstand seine Symphonie Nr. 95 als dritte der Londoner Symphonien.

1954 vollendete Leonard Bernstein seine Serenade für Solovioline, Harfe, Schlagwerk und Streichorchester, die Uraufführung fand bereits im selben Jahr statt, am 12. September im Teatro La Fenice in Venedig, der Solist war Isaac Stern. Bald nach Beendigung dieses Werkes schrieb der Komponist eine Einführung, in der er betont, dass der Serenade »kein literarisches Programm« zugrunde liegt, »obwohl sie entstanden ist, nachdem ich Platons charmanten Dialog Das Symposion wieder einmal gelesen hatte. Die Musik stellt wie der Dialog eine Reihe miteinander verwandter Aussagen zum Preise der Liebe dar und folgt der von Platon gewählten Form des Auftretens nacheinander sprechender Figuren der griechischen Intelligenz.«

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Podcast zum Konzert 5

Harald Gfader
Konzert 5